Der Sandbur ist ein altes Familienhaus, s’Heimat der Familie Elsensohn, der ältesten Familie am Tannberg, wie mir mein Volksschullehrer und Lecher Ortschronist Herbert Sauerwein in unseren Begegnungen wiederholt berichtete.
Als ich ein Kind war, wurde in unserer Familie immer über das Alte Hus gesprochen, während wir selbst in der neu errichteten und weit komfortableren Pension, dem heutigen Hotel Schwarzwand wohnten. Der Name „Sandbur“ war mir damals gar nicht geläufig.
Mein Vater war hier im Sandbur aufgewachsen, in den Jahren, als das Fortkommen der Bauernfamilien alles andere als einfach war. Es waren wohl die Jahre der großen Sparsamkeit, Entbehrungen und noch größeren Bescheidenheit. Mitunter war es in den Wintermonaten so kalt, dass die Kinder morgens mit Raureif auf der Bettdecke aufwachten.
Die Großeltern lebten in dieser Bescheidenheit so fort, und durch die Vermietung der einfachen Zimmer an die Gästekonnte die Haushaltskasse der Familie etwas aufgebessert werden. Der Begriff des Fürstenzimmers im Erdgeschoss lässt erahnen, welchen Stellenwert die Gäste zu damaligen Zeiten im Hause hatten, auch wenn von Fürsten weit und breit keine Spur war.
Mein Vater hat uns viele Geschichten aus der Vergangenheit über diesen schönen Ort und dieses Haus erzählt und nach vielen Jahren im Ausland durfte ich nun dieses wunderbare Anwesen meiner Vorfahren übernehmen.
Der Sandbur ist ein Ort, der eine Geschichte zu erzählen hat und an dem Geschichten erzählt werden. In aller Bescheidenheit, damals wie heute.
Birgit Elsensohn